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Starke Typen
sagen nein.

Eltern

Was soll ich tun, mein Kind nimmt Drogen?

Ich suche mir so schnell wie möglich Rat und Hilfe in einer Drogenberatungsstelle und erfrage die Adresse des nächsten Elternkreises.

Die Angst und die Scham vor Nachbarn und Freunden ist der gefährlichste Verbündete der Sucht, denn dadurch bin ich erpressbar für mein Kind, das von mir immer nur Geld für Drogen oder für Schuldenzahlungen will mit der Drohung, dass sonst die sogenannte „Ehrbarkeit“ der Familie in Frage gestellt würde.

Im Elternkreis helfen sich Eltern gegenseitig, in dem sie aus ihren eigenen Erfahrungen erzählen und dem anderen zuhören. Hier kann man zum 1. Mal seine Not und seinen Kummer offen aussprechen und Verständnis finden. Auch hier gibt es kein schnellwirkendes Rezept, aber es werden selbst-probierte gangbare Wege gezeigt. Wir erkennen, dass wir uns auf uns selber besinnen müssen, und dass wir nicht unsere Kinder ändern können, wohl aber uns selber. Das ist ein schwerer und kein kurzer Weg und er gelingt nur mit dauernder gegenseitiger Stützung.

Die Kinder merken, dass die Eltern sich verändern, dass sie sich gegenüber dem süchtigen Verhalten abgrenzen und nicht mehr das ganze Familienleben diesem Anspruchsverhalten des Süchtigen auf totale Versorgung unterordnen. Zwangsläufig muss jetzt auch der Süchtige sein Verhalten ändern. Das ist der Beginn für den Rückweg aus der Sucht.

Wichtig ist für Eltern zu erkennen, wo richtige Hilfe liegt. Das bedeutet, nichts zu tun, was die Sucht unterstützt oder die unbequemen Folgen des Suchtverhaltens dem Süchtigen aus dem Weg räumt. Verantwortungsübernahme für das Handeln des Kindes/Jugendlichen ist ein Verstärker der Abhängigkeit, denn instinktiv fühlt sich der junge Mensch in seinem Unwertgefühl bestärkt und muss sich wieder mittels Drogen in seine Scheinwelt zurückziehen. Richtige Hilfe aber ist, die nichtsüchtigen Anteile des Jugendlichen zu stärken und ihm Mut zu machen und ihm vorzuleben, dass Leben ohne die Krücke Droge lebenswert ist und dass auch er es schaffen kann.

Wo gibt es Hilfe?

Jede Drogenberatungsstelle oder Gesundheitsamt hat Adressen von Elternkreisen. Im Bundesverband der Elternkreise in Berlin sind über 150 Elternkreise zusammen­geschlossen, die über die ganze Bundesrepublik verstreut sind.

Die Phasen der Eltern-Befindlichkeit